Berlin, Lima (epd). In Venezuela ist es Menschenrechtlern zufolge zu einer neuen Verhaftungswelle gegen Oppositionelle gekommen. Wie die Onlinezeitung „El Pitazo“ am Sonntag (Ortszeit) unter Berufung auf Berichte von Organisationen sowie oppositionellen Parteien und Gewerkschaften meldete, gab es Hinweise auf Übergriffe in mehreren Landesteilen.
Sicherheitskräfte hätten Personen festgenommen hätten, ohne Gründe zu nennen oder Angaben über ihren Verbleib zu machen, erklärte die Organisation „Justicia, Encuentro y Perdón“. Unter den Festgenommenen befindet sich laut „El Pitazo“ auch der Generalsekretär des Gewerkschaftsverbands Konföderation der Arbeiter Venezuelas (CTV), José Elias Torres.
Aufruf an Sicherheitskräfte
Auf der Plattform X rief „Justicia, Encuentro y Perdón“ („Gerechtigkeit, Begegnung und Vergebung“ die Sicherheitskräfte auf, geltende Gesetze zu respektieren. Jede inhaftierte Person habe das Recht, Kontakt zu Angehörigen aufzunehmen und einen Rechtsbeistand zu konsultieren, betonte die Organisation.
Präsident Nicolás Maduro, der seit 2013 im Amt ist, steht wegen seines autoritären Regierungsstils und der Verfolgung politischer Gegner seit Jahren in der Kritik. Im Zuge der seit August andauernden Drohungen durch US-Präsident Donald Trump, militärisch einen Regimewechsel herbeizuführen, soll sich laut Menschenrechtsorganisationen die Verfolgung von Oppositionellen verschärft haben. Bereits Ende Oktober hatte Vizepräsidentin Delcy Rodríguez die Opposition als „Handlanger des Imperialismus“ bezeichnet. Nach Zahlen der Beobachtungsstelle für venezolanische Gefängnisse sind derzeit rund 1.900 Menschen aus politischen Gründen inhaftiert.



