Magdeburg (epd). Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste bekommt zum 1. Dezember mit Meike Hopp eine neue Leiterin. Die Kunstwissenschaftlerin war am 1. April dieses Jahres vom Stiftungsrat des Zentrums für fünf Jahre berufen worden, wie die Einrichtung am Freitag in Magdeburg mitteilte.
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) würdigte die 43-Jährige als „renommierte wie hervorragend vernetzte Wissenschaftlerin“, die sich „seit vielen Jahren mit großem Engagement für die Provenienzforschung in Deutschland“ einsetze. „Mit ihrer besonderen Kompetenz in der digitalen Provenienzforschung wird sie wichtige Impulse in den Tätigkeitsbereichen des Zentrums setzen“, sagte Weimer.
Dissertation zum NS-Kunsthandel
Hopp hat den Angaben zufolge Kunstgeschichte, Theaterwissenschaft und Klassische Archäologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert und wurde dort mit einer Dissertation zum Kunsthandel im Nationalsozialismus promoviert. Seit 2022 war sie Vorsitzende des Kuratoriums des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste.
Das von Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden 2015 gegründete Deutsche Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg ist in Deutschland zentraler Ansprechpartner zu Fragen unrechtmäßig entzogenen Kulturguts. Das Hauptaugenmerk gilt Kunstwerken, die in der NS-Zeit entzogen wurden, insbesondere aus jüdischem Besitz. Daneben zählen Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten, kriegsbedingt verlagerte Kulturgüter sowie in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR entzogenes Kulturgut zu den Tätigkeitsfeldern.




