Mexiko-Stadt, Tegucigalpa (epd). Überschattet von Angst vor Wahlbetrug und Einflussnahme durch die USA finden am Sonntag in Honduras Wahlen statt. Für das höchste Staatsamt bewerben sich eine Frau und zwei Männer: die frühere Verteidigungsministerin und Kandidatin der linken Regierungspartei Libre (Frei), Rixi Moncada, der Liberale und Ex-Sportmoderator Salvador Nasralla und der Konservative, ehemalige Hauptstadt-Bürgermeister Nasry Asfura. Zur Unterstützung Asfuras hat sich US-Präsident Donald Trump mehrfach in den Wahlkampf eingeschaltet. In den anderen politischen Lagern sorgte dies für Unmut und Sorge.
Dominierendes Thema waren auch die gegenseitigen Betrugsvorwürfe zwischen der Regierungspartei und der Opposition. Die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ sieht dadurch und durch ein weit verbreitetes Misstrauen gegenüber der Wahlbehörde die Gefahr, dass die Wahlen nicht frei und fair ablaufen.
Bei Umfragen kein klarer Favorit
So müssen die sechs Millionen Stimmberechtigten in einer aufgeheizten Stimmung zwischen einer Weiterführung der linken Reformvorhaben und einer Rückkehr zur wirtschaftsliberalen Politik entscheiden. Zur Wahl stehen neben dem Staatsoberhaupt auch 298 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie 128 Abgeordnete des Nationalkongresses.
Die Umfragen ergeben bisher keinen klaren Favoriten für die Präsidentschaftswahl. Der Ausgang könnte stark von der Beteiligung abhängen, die in den vergangenen Wahlgängen zwischen 50 und annähernd 70 Prozent schwankte.
Die amtierende Präsidentin Xiomara Castro, die nicht erneut antreten darf, war mit ihrer Reformagenda nur begrenzt erfolgreich, weshalb Moncadas Wahl keineswegs garantiert ist. Zwar konnte beispielsweise die Mordrate in dem mittelamerikanischen Land annähernd halbiert werden, doch der dafür seit 2022 andauernde Ausnahmezustand schränkt die Grundrechte ein.




