Klimagipfel in Belém geht in die Verlängerung

Klimagipfel in Belém geht in die Verlängerung
Bisher keine Einigung bei der Weltklimakonferenz in Belém: Mehr als 190 Staaten ringen um einen Kompromiss zur Abkehr von fossilen Energieträgern - doch die Fronten sind verhärtet.

Belém (epd). Der 30. Weltklimagipfel in Belém ist in die Verlängerung gegangen. Die Delegierten aus mehr als 190 Staaten konnten sich am Freitag, dem offiziell letzten Tag der Konferenz, bis zum späten Abend nicht auf einen Kompromiss einigen. Umstritten war vor allem ein Fahrplan zur Abkehr von Kohle, Öl und Gas. Das Abschlussplenum ist nun für Samstag, 10 Uhr (14 Uhr MEZ), angesetzt.

Am Freitagfrüh hatte die brasilianische Konferenzleitung einen neuen Beschlussentwurf vorgelegt. Diesen fanden die Europäische Union und weitere Staaten, vornehmlich lateinamerikanische Länder und kleinere Inselstaaten, jedoch zu schwach.

EU will den Vorschlag der Präsidentschaft nicht akzeptieren

Sie drohten am offiziell letzten Verhandlungstag damit, einer Abschlusserklärung ohne Fahrplan für eine Abkehr von fossilen Energieträgern nicht zuzustimmen. „Unter keinen Umständen werden wir das akzeptieren“, sagte EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra laut Manuskript in einer nichtöffentlichen Sitzung am Freitag.

Bei den Klimakonferenzen werden die Entscheidungen nach dem Konsensprinzip getroffen. Damit reicht das Veto eines Landes, um einen Beschluss zu verhindern. Vor allem das Öl-Exportland Saudi-Arabien, aber auch Russland wehren sich gegen ambitionierte Beschlüsse.

Die Bundesregierung wird im Endspurt in Belém federführend von Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) vertreten. Bei dem Klimagipfel verhandeln mehr als 190 Länder seit dem 10. November über Maßnahmen für ambitionierteren Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel.