Berlin (epd). Die Zahl rechtsextremer Aufmärsche gegen Paraden und Veranstaltungen zum Christopher Street Day (CSD) hat in diesem Jahr einer Studie zufolge zugenommen. Demnach seien 47 rechtsextreme Anti-CSD-Aufmärsche gezählt worden, im vergangenen Jahr seien es 33 gewesen, heißt es in dem am Freitag in Berlin veröffentlichten Forschungsbericht des Centers für Monitoring, Analyse & Strategie (CeMAS). Zugleich sei die durchschnittliche Zahl der Teilnehmer an den Anti-CSD-Veranstaltungen von 134 im vergangenen Jahr auf 62 gesunken.
„Besonders zentral“ für die Anti-CSD-Mobilisierung seien dieses Jahr die aktionsorientierten, rechtsextremen Jugendgruppen „Junge Nationalisten“ und „Deutsche Jugend Voran“ gewesen. Die meisten Demonstrationen gegen CSD-Veranstaltungen gab es in Sachsen (11), gefolgt von Thüringen (6). Die meisten rechtsextremen Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden in Bautzen gezählt (450), gefolgt von Magdeburg und Grevesmühlen (jeweils 350).
Bundesweit 237 CSD- und Pride-Veranstaltungen
Gewalttätige Übergriffe durch Rechtsextremisten seien meist abseits der CSD-Veranstaltungen vorgekommen. Insbesondere die „Jungen Nationalisten“, die Jugendorganisation der rechtsextremen Kleinstpartei „Die Heimat,“ hätten die Veranstaltungen für Propaganda- und Rekrutierungszwecke genutzt. Vernetzung und Mobilisierung erfolgte vor allem auf Instagram und TikTok.
Die Autoren des Berichtes registrierten bundesweit insgesamt 237 CSD- und Pride-Veranstaltungen zwischen 26. April und 25. Oktober. Zur Datenerhebung wurden digitale Medienberichte und ergänzende Primärquellen wie Social-Media-Mitteilungen der Veranstalter sowie Blogbeiträge herangezogen.




