Petition: Catcalling unter Strafe stellen

Petition: Catcalling unter Strafe stellen
Prominente Frauen fordern die Bundesregierung zum Handeln auf. Sie wollen anzügliche Rufe und obszöne Gesten in der Öffentlichkeit nicht länger hinnehmen.

Berlin (epd). Der Verein UN Women Deutschland verlangt, sogenanntes Catcalling unter Strafe zu stellen. „Wir fordern ein klares gesetzliches Verbot in Deutschland - so wie es bereits in mehreren europäischen Ländern Realität ist“, heißt es in einer am Mittwoch gestarteten Online-Petition. Erstunterzeichnerinnen sind neben anderen die Comedian Carolin Kebekus, die Schauspielerin Ursula Karven und die Moderatorin Ruth Moschner.

Die Petition fordert von der Bundesregierung, verbale und nonverbale sexuelle Belästigung als Straftat anzuerkennen. „Laute Pfiffe, anzügliche Rufe, abwertende Kommentare, obszöne Gesten: Täglich erleben wir auf der Straße, im Bus oder im Park sogenannte Catcalls. Was einige - meist Männer - als Kompliment oder Flirt verharmlosen, ist sexuelle Belästigung“, heißt es in dem Text der Petition auf der Plattform „innn.it“. Catcalling sei übergriffig, entwürdigend und einschüchternd.

Koalition will Gesetzesänderung prüfen

Im schwarz-roten Koalitionsvertrag heißt es: „Zur Schließung von Strafbarkeitslücken prüfen wir, inwieweit der strafrechtliche Schutz für gezielte, offensichtlich unerwünschte und erhebliche verbale und nicht-körperliche sexuelle Belästigungen erweitert werden kann.“ Justizministerin Stefanie Hubig (SPD) hat bereits angekündigt, Catcalling strafrechtlich verfolgbar zu machen. Ein entsprechender Antrag von Nordrhein-Westfalen und Hamburg hatte auf der Justizministerkonferenz im November allerdings keine Mehrheit gefunden.