München (epd). Die Frau des an Demenz erkrankten Hollywood-Stars Bruce Willis, Emma Heming Willis, rät pflegenden Angehörigen, sich Hilfe zu holen. „Niemand sollte die Pflege eines Angehörigen allein bewältigen müssen, es braucht ein ganzes Dorf“, sagte sie der „Süddeutschen Zeitung“ (online).
Wenn die gesamte Verantwortung bei einer einzigen Person liege, könne es außerdem gefährlich werden. Es sei wichtig, dass Betroffene mindestens eine Person in entscheidenden Pflege-Angelegenheiten einbezögen - etwa beim Medikamentenplan, den behandelnden Ärzten oder den täglichen Abläufen.
„Brauchte Weckruf“
Der größte Fehler von Pflegenden sei, zu lange zu warten, um sich Hilfe zu holen. Am Anfang glaube man, dass man alles schaffen könne, doch die Demenz schreite voran. Es werde aber zu wenig darüber aufgeklärt, was das konkret bedeute. Familien bräuchten frühzeitig klare und ehrliche Informationen.
„Jede Demenz ist eine Familienkrankheit. Es verändert das Leben nicht nur für die diagnostizierte Person, sondern für alle, die sie lieben“, sagte Willis. Sie selbst erkrankte während der Pflege ihres Mannes an einer Depression. Ihre Ärzte hätten ihr geraten, auf sich selbst zu achten. „Ich brauchte diesen Weckruf, ich brauchte die Erlaubnis, wieder leben zu dürfen“, sagte sie.
2022 wurde bei Bruce Willis („Stirb langsam“, „The Sixth Sense“) eine sogenannte frontotemporale Demenz (FTD) diagnostiziert, die vor allem sein Sprachzentrum betrifft.



