Ost-West-Lohnlücke laut Studie bei 14 Prozent

Ost-West-Lohnlücke laut Studie bei 14 Prozent
Die Ost-West-Lohnlücke ist zwar rückläufig, aber im Schnitt verdient ein Vollzeitbeschäftigter im Westen immer noch 14 Prozent mehr als im Westen. Bei den unteren Lohngruppen ist der Abstand geringer, was vor allem am Mindestlohn liegt.

Nürnberg (epd). Beschäftigte im Osten Deutschlands verdienen einer Studie zufolge noch immer 14 Prozent weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen im Westen. Im vergangenen Jahr erhielten sozialversicherungspflichtig Vollbeschäftigte im Osten im Schnitt 3.539 Euro im Monat, im Westen 4.117 Euro, teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg am Dienstag mit.

Laut der IAB-Studie klaffen die Löhne vor allem in den oberen Gehaltsgruppen auseinander. Bei beruflichen Spezialisten betrage der Ost-West-Lohnabstand 16 Prozent, bei Fachkräften 15 Prozent. Vollzeitbeschäftigte auf Helferniveau hingegen verdienten im Osten im Schnitt nur 10 Prozent weniger als im Westen. „Beschäftigte in Ostdeutschland und in Helfertätigkeiten profitieren besonders vom Mindestlohn, da er dort wegen der niedrigen Löhne stärker greift“, erklärte der IAB-Forscher Holger Seibert.

Unterschiede nach Branche und Region

In einigen Branchen waren die Unterschiede im vergangenen Jahr ebenfalls ausgeprägter als in anderen. Beschäftigte im Kraftfahrzeugbau verdienten im Westen 29 Prozent mehr als im Osten, im Maschinenbau waren es 26 Prozent. In der öffentlichen Verwaltung lagen die Ost-Löhne nur 5 Prozent unter den West-Löhnen, in der Pflege lediglich 4 Prozent.

Auch regional gab es Unterschiede. Die IAB-Studie stellte in städtischen Kreisen mit 21 Prozent die größte Ost-West-Lohnlücke fest, in kreisfreien Städten mit 12 Prozent die niedrigste. In ländlichen Kreisen lag der Lohnabstand mit 14 Prozent leicht höher.

Insgesamt sei der Lohnabstand zwischen Ost und West merklich gesunken, teilte das IAB weiter mit. Im Jahr 2012 habe er noch im Schnitt bei 26 Prozent gelegen.