Schuldnerberater oft mit Onlineshopping befasst

Schuldnerberater oft mit Onlineshopping befasst
Der Anteil der Ratsuchenden bei Schuldnerberatungen steigt, die bei Online- und Versandhändlern in der Kreide stehen.

Wiesbaden (epd). Onlineshopping verführt zum Schulden machen: Das legen Daten des Statistischen Bundesamtes nahe. Wie die Behörde am Montag in Wiesbaden mitteilte, hatten 29 Prozent der rund 577.400 Personen, die Hilfe bei einer Schuldnerberatung suchten, Schulden bei Online- und Versandhändlern. Der Anteil sei in den vergangenen fünf Jahren um zwei Prozentpunkte gestiegen.

Schulden häufig bei Sozialkassen

Am häufigsten waren die Überschuldeten laut Bundesamt im vergangenen Jahr bei sonstigen öffentlichen Gläubigern verschuldet, zum Beispiel den Sozialkassen (57 Prozent), sowie bei Telekommunikationsunternehmen (48 Prozent). Die Verbindlichkeiten, die die überschuldeten Menschen bei Gläubigern des Online- und Versandhandels ausstehen hatten, beliefen sich 2024 auf durchschnittlich 644 Euro. Das entsprach allerdings nur zwei Prozent der gesamten durchschnittlichen Schulden aller überschuldeten Personen in Höhe von 32.976 Euro.

Die Ergebnisse der Statistik beruhen auf Angaben von 737 der insgesamt etwa 1.380 Schuldnerberatungsstellen in Deutschland zu rund 182.000 beratenen Personen. Die Teilnahme an dieser Statistik ist sowohl für die Beratungsstellen als auch für die Ratsuchenden freiwillig. Die gemeldeten Daten werden auf die Grundgesamtheit aller durch Schuldnerberatungsstellen beratenen Menschen hochgerechnet.