Maria Laach (epd). Mit einem Segnungsgottesdienst in der Abteikirche Maria Laach ist am Samstag der neue Abt des Benediktinerklosters, Mauritius Wilde, liturgisch in sein Amt eingeführt worden. Der 60-Jährige war Anfang Oktober vom Vatikan ernannt worden. Mit seiner Amtsübernahme endete zunächst eine mehr als zehnjährige Führungskrise in der bedeutenden Abtei am Rand der Vulkaneifel im Norden von Rheinland-Pfalz. Seit 2014 war es den Mönchen nicht gelungen, einen neuen Abt zu wählen.
Zu der sogenannten Abtbenediktion waren nach Angaben des Klosters zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland an den Laacher See gereist. Wilde erhielt bei der umgangssprachlich auch als „Abtweihe“ bezeichneten Segnungsfeier vom katholischen Trierer Bischof Stephan Ackermann die Insignien seines neuen Amtes - den Abtring, einen Stab und eine Mitra. In seiner Predigt beklagte der Bischof, zu viele Menschen blieben bewusst in ihren „Echokammern“, um sich nicht von anderen Meinungen irritieren zu lassen. Dies gelte für die Politik ebenso wie in der Familie und „wahrscheinlich auch in Ordenskonventen“.
Unstimmigkeiten über Ausrichtung des Klosters
Mauritius Wilde war im Alter von 19 Jahren in die Benediktinerabtei Münsterschwarzach in Unterfranken eingetreten und hatte in Würzburg Theologie studiert. Zeitweise war er auch in der Zentrale des Benediktinerordens in Rom tätig.
Das im Jahr 1093 gegründete Kloster Maria Laach liegt an der Südwestseite des Laacher Sees und zieht nach eigenen Angaben jährlich rund 700.000 Besucher an. Touristen sind eine zentrale Einnahmequelle der Abtei, in der aktuell noch rund 25 Mönche leben und unter anderem ein Hotel, einen Hofladen und eine Gärtnerei betreiben. Das Spannungsverhältnis zwischen der großen Menge auswärtiger Gäste und dem Wunsch nach Abgeschiedenheit und Bewahrung der Abtei als Ort von Stille und Gebet hatte Berichten zufolge in der Vergangenheit maßgeblich zum Dissens unter den dortigen Mönchen geführt.




