Emden (epd). Die Johannes-a-Lasco-Bibliothek in Emden hat am Samstag mit einem Festakt ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD) würdigte das Haus seinem Manuskript zufolge als beliebte und wichtige Anlaufstelle für religions- und kulturwissenschaftlich Interessierte. Die Bibliothek sei „ein lebendiger Ort des Forschens, des Austauschs und der kulturellen Offenheit - Werte, die heute wichtiger sind denn je“. Feierlich eröffnet wurde die Bibliothek am 22. November 1995.
Bedeutende theologische Bibliothek
Die geisteswissenschaftlich und theologisch ausgerichtete Spezialbibliothek ist nach dem aus Polen stammenden Reformator Johannes a Lasco (1499 - 1560) benannt, der zwischen 1542 und 1549 in Emden wirkte. Unter Experten gilt die von einer Stiftung getragene Bibliothek als eine der weltweit wichtigsten Sammlungen zum reformierten Protestantismus. Ihr Bestand geht auf das Archiv und die seit 1559 bestehende Büchersammlung der evangelisch-reformierten Gemeinde Emden zurück.
Die Kirchenpräsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche, Susanne bei der Wieden, erinnerte an die Geschichte der Großen Kirche, in deren Ruinen ab 1993 die neue Bibliothek errichtet wurde. Die Kirche habe im 16. Jahrhundert calvinistischen Glaubensflüchtlingen aus den Niederlanden, England und Frankreich Schutz geboten. In ihren Mauern habe zudem die Emder Synode von 1571 getagt, bei der die bis heute geltenden demokratischen Prinzipien der reformierten Kirche festgelegt wurden. Die Bibliothek sei ein Raum für Debatten und Dispute. „Und auch ein Raum des Glaubens und inneren Ringens“, sagte bei der Wieden laut Manuskript.




