Gedenktafel in Berlin erinnert an verstorbene Obdachlose

Gedenktafel in Berlin erinnert an verstorbene Obdachlose
Obdachlose sterben häufig einsam und unbeachtet von der Nachbarschaft. Der Verein Gangway will sich damit nicht abfinden.

Berlin (epd). Unweit des Berliner Ostbahnhofes erinnert seit dieser Woche eine Gedenktafel an verstorbene obdachlose Menschen. Bisher habe es in Berlin keinen offiziellen Ort des Gedenkens an diesen Personenkreis gegeben, erklärte der Verein Gangway als Initiator.

Damit solle auch ein Zeichen gegen Gleichgültigkeit in der Gesellschaft gesetzt werden, erklärte der Verein weiter. Jedes Jahr stürben zahlreiche obdachlose Menschen auf den Straßen Berlins. In vielen Fällen geschehe das „leise, einsam und anonym - unbemerkt von der Umgebung, den Orten und der Nachbarschaft“. Dies treffe häufig auch auf die Beisetzungen zu. Für Weggefährten und Sozialarbeiter gebe es oft keinen Ort der Trauer und des Gedenkens.

„Würde im Leben und im Tod“

Gangway erklärte weiter: „Jeder Mensch verdient Würde - im Leben und im Tod.“ Die Gedenktafel wurde den Angaben zufolge am Mittwoch im Beisein zahlreicher wohnungs- und obdachloser Menschen eingeweiht. Der Verein Gangway - Straßensozialarbeit in Berlin begleitet Jugendliche und Erwachsene. Die Arbeit wird unter anderem aus Spenden finanziert.