Port Sudan, Genf (epd). Die Internationale Organisation für Migration hat vor einer bevorstehenden humanitären Katastrophe in der Darfur-Region im Sudan gewarnt. Bedürftige Menschen in und um die Stadt El Fasher könnten aufgrund der Gewalt und fehlender Vorräte nicht versorgt werden, erklärte die IOM-Generaldirektorin Amy Pope am Dienstag in Port Sudan.
Durch heftige Bombardierungen und Bodenangriffe in und um Al-Faschir seien fast 90.000 Menschen vertrieben worden. Familien seien gezwungen, über unsichere Routen zu fliehen, ohne Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser oder medizinische Hilfe. Zehntausende Zivilisten seien weiterhin in der Stadt eingeschlossen und hungerten. Krankenhäuser seien außer Betrieb, Märkte und die Wasserversorgung seien zusammengebrochen.
Massenmorde sowie ethnische und sexuelle Gewalt
Ohne sicheren Zugang und ausreichende Geldmittel drohe die humanitäre Hilfe ganz zum Erliegen zu kommen. Entsetzliche Menschenrechtsverletzungen, darunter Massenmorde sowie ethnische und sexuelle Gewalt in Al-Faschir hätten zu einem dramatischen Anstieg der Vertreibungen geführt. Die IOM-Chefin startete einen fünftägigen Besuch im Sudan.
Al-Faschir war im Oktober nach eineinhalb Jahren Belagerung an die RSF-Miliz („Rapid Support Forces“) gefallen. Die Stadt war die letzte Bastion der Armee in der westsudanesischen Region Darfur. Im Sudan war im April 2023 ein Machtkampf zwischen der Armee und der RSF-Miliz eskaliert. Seitdem sind große Teile des nordostafrikanischen Landes von Kämpfen betroffen. Die USA und andere Länder haben die Gelder für humanitäre Hilfe wie im Sudan drastisch gestrichen.



