Kolumbien: Regierung lässt Guerilla-Stellungen bombardieren

Kolumbien: Regierung lässt Guerilla-Stellungen bombardieren
2016 wurde in Kolumbien die linksrevolutionäre Farc-Guerilla offiziell aufgelöst. Doch Splittergruppen der Farc sind weiter aktiv und mischen im Drogenanbau mit. Bei einem Angriff des Militärs wurden am Montag zehn Aufständische getötet.

Berlin, Bogotá (epd). In Kolumbien hat das Militär am Montag (Ortszeit) Stellungen einer Farc-Splittergruppe angegriffen. Auf der Plattform X erklärte Präsident Gustavo Petro, er habe die Bombardierung eines Lagers der Guerilla angeordnet. Die Tageszeitung „El Tiempo“ berichtete von Kämpfen in der südöstlichen Region Guaviare und der Tötung von zehn Guerilla-Kämpfern.

Das Verteidigungsministerium macht die Farc-Splittergruppe für Erpressungen der ländlichen Bevölkerung verantwortlich. Das Ministerium hat ein Kopfgeld auf den Anführer der Gruppe, Néstor Vera alias Iván Mordisco, ausgesetzt. Bei der Guerilla handele es sich um Drogenhändler und Terroristen, erklärte Verteidigungsminister Pedro Sánchez auf der Plattform X.

Kampf um Koka-Anbaugebiete

Seit einem Friedensabkommen und der offiziellen Auflösung der linksrevolutionären Farc-Guerilla im Jahr 2016 kämpfen in Kolumbien paramilitärische Gruppen und Splittergruppen der aufgelösten Farc um Koka-Anbaugebiete. Mit den Koka-Pflanzen wird Kokain für den US-amerikanischen und europäischen Markt produziert. Versuche der Regierung Petro, mit den Farc-Dissidenten einen langfristigen Friedensprozess anzustoßen, sind bislang gescheitert.

Nach mehreren Anschlägen auf militärische und zivile Ziele durch die Splittergruppen hat die Regierung Petro in den letzten Monaten ihren Kurs gegen die Farc-Dissidenten verschärft. Dies gilt auch als Reaktion auf die Drohung von US-Präsident Donald Trump, militärisch in Kolumbien einzugreifen, falls die Regierung nicht deutlicher den Drogenhandel im Land bekämpft.