Zwei antisemitische Angriffe in Berlin

Zwei antisemitische Angriffe in Berlin
In Berlin haben sich am Donnerstag erneut zwei mutmaßlich antisemitische Attacken ereignet. Dabei wurden insgesamt drei Personen verletzt, die Täter sind flüchtig.

Berlin (epd). In Berlin haben sich am Donnerstag zwei Attacken in den Stadtteilen Neukölln und Kreuzberg mit mutmaßlich antisemitischem Hintergrund ereignet. Dabei wurden insgesamt drei Männer angegriffen, wie die Berliner Polizei am Freitag mitteilte. In beiden Fällen ermittle nun der Polizeiliche Staatsschutz.

Schläge und Reizgas

Zunächst seien zwei Männer im Alter von 20 und 23 Jahren an der Sonnenallee/Ecke Holbrechtstraße gegen 17.30 Uhr aus einer Gruppe von 30 bis 40 Personen angegriffen worden. Wie ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte, unterhielten sich die Angegriffenen in einem Restaurant miteinander und äußerten sich dabei „palästinenserkritisch“. Umstehende Personen hätten das Gespräch mitbekommen.

Die Opfer seien mit Faustschlägen gegen den Kopf und Reizgas traktiert worden. Die Angegriffenen hätten Schwellungen im Gesicht erlitten und über Atemnot geklagt, weswegen sie zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gekommen seien. Im Anschluss flüchtete die Gruppe.

Gegen 23 Uhr trafen zwei vermummte Männer an der Yorckstraße auf einen 26-Jährigen. Diesen hätten sie am Kragen gepackt und als Juden bezeichnet. Anschließend sprühten sie ihm laut Polizei Reizgas ins Gesicht und flüchteten. Woran die Angreifer den jüdischen Glauben des Mannes festmachten, ist laut dem Polizeisprecher nicht bekannt. Der Geschädigte sei von den Einsatzkräften erstversorgt worden und bedurfte keiner weiteren ärztlichen Betreuung.