Klima: Drei-Jahres-Mittel überschreitet wohl erstmals 1,5-Grad-Marke

Klima: Drei-Jahres-Mittel überschreitet wohl erstmals 1,5-Grad-Marke
Temperaturrekord im Dreijahresvergleich: 2023 bis 2025 dürfte laut EU-Klimadienst Copernicus erstmals die kritische 1,5-Grad-Schwelle im Vergleich zur vorindustriellen Zeit überschreiten.

Brüssel, Bonn (epd). Die globale Durchschnittstemperatur der Jahre 2023 bis 2025 wird nach Einschätzung des EU-Klimadienstes Copernicus wahrscheinlich mehr als 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau liegen. Das teilte der Dienst am Freitag in Bonn mit. Es wäre das erste Drei-Jahres-Mittel seit Beginn der modernen Messungen, das diese Schwelle überschreitet.

Die internationale Gemeinschaft hatte sich im Pariser Klimaabkommen 2015 darauf geeinigt, die Erderwärmung langfristig möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Liegt die Temperatur dauerhaft darüber, drohen bleibende Schäden für das Klimasystem und eine Zunahme von Wetterkatastrophen wie Dürren oder Überschwemmungen.

Überdurchschnittlich warmer Oktober

Der Oktober 2025 fiel ebenfalls deutlich zu warm aus. Mit einer globalen Mitteltemperatur von 15,14 Grad Celsius war er laut Copernicus der drittwärmste Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen und 1,55 Grad über dem vorindustriellen Referenzwert der Jahre 1850 bis 1900. Auch das Gesamtjahr 2025 dürfte nach Einschätzung des Klimadienstes zu den drei wärmsten Jahren seit Beginn der Aufzeichnungen zählen. Das bisher wärmste Jahr war 2024, gefolgt von 2023 als zweitwärmstem Jahr.

„Die vergangenen drei Jahre waren außergewöhnlich warm, und der Durchschnitt für 2023 bis 2025 dürfte erstmals über 1,5 Grad liegen“, sagte Copernicus-Klimaexpertin Samantha Burgess. Dies zeige, wie dringend gehandelt werden müsse.

Der EU-Dienst Copernicus veröffentlicht regelmäßig Berichte zum Stand des Klimawandels, etwa zur Temperaturentwicklung und zur Eisschildschmelze.