Nairobi, New York (epd). Der UN-Sicherheitsrat hat sich dafür ausgesprochen, dass die Region Westsahara künftig autonome Region von Marokko werden soll. Am Freitag (Ortszeit) stimmten 11 der 15 Delegierten in New York für die baldige Umsetzung von Verhandlungen und verlängerten die UN-Mission für das Referendum in der Westsahara (Minurso) um ein Jahr. Der Status des Gebiets an der westafrikanischen Küste ist ungeklärt, Marokko hat das Gebiet besetzt und beansprucht es für sich, die Polisario-Front kämpft für die Etablierung eines eigenen Staates.
Der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Mike Waltz, sagte: „Wir fordern alle Parteien dringend auf, die kommenden Wochen zu nutzen, um sich an den Verhandlungstisch zu setzen und ernsthafte Gespräche zu führen“.
Unter marokkanischer Besatzung
Algerien gab keine Stimme ab, weil die Resolution das Selbstbestimmungsrecht des sahrauischen Volkes nicht genug beachte, sagte der algerische UN-Botschafter Amar Bendjama. Seit der willkürlichen Aufteilung der Westsahara im Jahr 1975 lebe das sahrauische Volk unter marokkanischer Besatzung, im Exil oder in Flüchtlingslagern, erklärte die Gesellschaft für bedrohte Völker. Spanien habe sich damals ohne formell abgeschlossene Entkolonialisierung im Sinne des Völkerrechts zurückgezogen und das Gebiet Marokko und Mauretanien überlassen. Bis heute gelte die Westsahara deshalb als „letzte Kolonie Afrikas“.
Die Folgen der anhaltenden Besatzung für das sahrauische Volk seien gravierend, erklärte Laura Mahler, Referentin für Subsahara-Afrika bei der Gesellschaft für bedrohte Völker. Sie verletze das Recht der Sahrauis auf Selbstbestimmung, Ressourcen würden ausgebeutet, es gebe systematische Menschenrechtsverletzungen. Nach internationalem Recht stehe dem sahrauischen Volk ein Referendum zur Selbstbestimmung zu, das ihm jedoch seit Jahrzehnten verwehrt werde.


