Köln (epd). Der Koordinationsrat der Muslime in Deutschland hat die Bundesregierung dazu aufgerufen, gemeinsam mit weiteren Partnern verletzte und traumatisierte Kinder aus dem Gaza-Streifen aufzunehmen und zu behandeln. „Traumatisierten Kindern muss medizinische Hilfe und Schutz in Deutschland gewährt werden“, erklärte Koordinationsrat-Sprecher Ali Mete am Freitag in Köln. „Alles andere ist mit unserem Verständnis von Humanität und Mitgefühl kaum vereinbar.“
Der Koordinationsrat dankte Städten wie Hannover, Düsseldorf, Bonn, Kiel, Leipzig und Aachen dafür, dass sie bereit seien, verletzte und traumatisierte Kinder aus dem Gaza-Streifen aufzunehmen. „Wir bedauern, dass die Bundesregierung die Hilfsaktion bislang nicht unterstützt und hoffen, dass sie diese Entscheidung überdenkt“, sagte Mete.
Deutschland falle vor dem Hintergrund der engen politischen und militärischen Beziehungen zu Israel „eine moralische Verpflichtung zu, den Schutz der Zivilbevölkerung - insbesondere der Kinder - aktiv zu fördern“, erklärte der Koordinationsrat. Die Moscheen in Deutschland seien bereit, den Kindern und ihren Familien aus dem Gaza-Streifen zu helfen. Sie böten ihre Hilfe bei der Versorgung an, könnten Unterkünfte zur Verfügung stellen und Spendenaktionen organisieren.
Auch das Land Nordrhein-Westfalen hatte angekündigt, verletzte und traumatisierte Kinder aus dem Gaza-Streifen aufnehmen zu wollen. NRW-Europaminister Nathanael Liminski (CDU) verwies allerdings darauf, dass die „Federführung“ in der Sache beim Bund liege.



