Berlin (epd). Diakoniepräsident Rüdiger Schuch widerspricht der „Stadtbild“-Äußerung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). Probleme bei der Integration von Zuwanderern müssten angesprochen, „dann aber mit einer sachorientierten Politik gemeinsam gelöst werden, ohne Polemik und in gegenseitigem Respekt“, sagte der Verbandschef am Mittwoch in Berlin. Seit Jahrzehnten seien zugewanderte Menschen selbstverständlicher Teil unserer Stadtbilder: „Sie gehören einfach zu uns.“
Kanzler Merz hatte in der vergangenen Woche im Zusammenhang mit Migration von einem „Problem im Stadtbild“ gesprochen und als Lösung auf Abschiebungen verwiesen. Seine mitunter auch scharf kritisierte Aussage hat er mehrfach bekräftigt.
Schuch verwies auf die vielen Beispiele erfolgreicher Integration in Deutschland. Zuwanderer gründeten Firmen, bereicherten die Kultur und sind „Kolleginnen und Kollegen am Arbeitsplatz, Mitspieler im Fußballverein und Nachbarn“. Sie alle hätten das Recht auf Sicherheit, das gelte für alle hier lebenden Menschen, egal, woher sie stammten.
Erfolgreiche Integration erfordert laut Schuch Investitionen in Kitas, in Schulen, in Sprachkurse, in soziale Beratung, in psychosoziale Betreuung, in Ausbildungsplätze und in bezahlbaren Wohnraum. „Davon profitieren alle, egal ob kürzlich zugewandert oder nicht. Dafür zu sorgen, ist Aufgabe der Politik.“