"Brot für die Welt" fordert mehr Geld für Anpassung an Klimawandel

"Brot für die Welt" fordert mehr Geld für Anpassung an Klimawandel

Berlin (epd). Die meisten der am stärksten von der Klimakrise betroffenen Länder erhält laut „Brot für die Welt“ deutlich zu wenig Hilfe bei der Anpassung an die Erderwärmung. „Die Verteilungsgerechtigkeit hat sich nicht verbessert in den letzten drei Jahren. Wir merken immer noch, dass 90 Prozent aller Länder gemessen an ihrem jeweiligen Klimarisiko unterfinanziert sind“, sagte „Brot für die Welt“-Klimaexpertin Sabine Minninger am Dienstag in Berlin bei der Vorstellung des Klima-Anpassungsindex 2025.

Mit dem Index analysiert das evangelische Hilfswerk, wie gerecht die Hilfsgelder der Industrieländer für die Klimaanpassung verteilt werden - gemessen am Klimarisiko und der Bevölkerungsgröße der Empfängerländer. Dafür wurden EU-Daten zum Klimarisiko in den Ländern mit Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) kombiniert.

36 der 129 im Index erfassten Länder gelten als „extrem unterfinanziert“ und erhalten damit weniger als die Hälfte der für sie angemessenen Gelder. Die drei am stärksten unterfinanzierten Länder sind laut „Brot für die Welt“ Afghanistan, der Tschad und Südsudan. Zur Gruppe der extrem unterfinanzierten Länder zählen viele Staaten mit Krisen und Konflikten, etwa Myanmar, Burkina Faso und Haiti.

Als „gut finanziert“ gilt die Anpassung laut Index, der den Zeitraum 2016 bis 2022 umfasst, lediglich der pazifische Inselstaat Nauru. Damit hat das Land einen Anteil an den internationalen Hilfsgeldern erhalten, der über seinem Klimarisiko liegt. Auch unter den zwölf „adäquat finanzierten“ Ländern sind viele Inselstaaten. Das liegt laut Minninger daran, dass die Bewertung pro Kopf erfolgt: Bei nur wenigen tausend Einwohnern führen einzelne Anpassungsprojekte zu sehr hohen Werten pro Person - auch wenn die absoluten Summen gering sind.