Berlin (epd). In der Diskussion über eine Wehrdienstreform haben am Donnerstag junge Menschen vor dem Reichstagsgebäude mit einer Kunstperformance mehr Mitspracherechte gefordert. Unter anderem forderten sie als neues Gremium einen Jugendrat. Veranstalter war die Initiative „Demokratische Stimme der Jugend“. Die Nichtregierungsorganisation hat dazu auch eine Petition für einen Deutschen Jugendrat gestartet. Nach eigenen Angaben haben bisher mehr als 71.000 Unterstützer unterschrieben.
Der Mitinitiator der Kunstperformance am Sitz des Bundestages, Simon Marian Hoffmann (29), kritisierte: „Wir möchten gefragt werden bei Themen, die uns betreffen. Wir möchten mitgestalten und mitentscheiden.“ Die sogenannte „Generation Z“ der Unter-30-Jährigen sei keineswegs unsozial und wenig motiviert. Vielmehr fühle sie sich machtlos gegenüber politischen Entscheidungen. Trotz Anfragen an die Fraktionen im Bundestag sei es bisher zu keinen Gesprächen gekommen, sagte Hoffmann.
In ihrer Performance zeigten sich die mehr als zehn jungen Menschen zunächst als uniforme Gruppe, die von einem Befehlshaber in Uniform zu Gleichschritt und Gehorsam genötigt wird. Als der erste aus der Gruppe ausbricht, sich ein Pflaster vom Mund reißt und „Nein!“ ruft und „Ich will das nicht“, folgen auch die anderen und rufen: „Ich möchte, dass ich gefragt werde“, „Ich will selber über mein Leben entscheiden.“