Nürnberg (epd). Der Anteil ukrainischer Beschäftigter in deutschen Unternehmen hat sich einer Studie zufolge innerhalb von zwei Jahren verdreifacht. Wie aus der am Mittwoch vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) veröffentlichten Analyse hervorgeht, waren im vierten Quartal rund 242.000 Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland in Arbeit. Der Anteil von Ukrainerinnen und Ukrainern an allen Beschäftigten stieg demnach von 0,2 Prozent im Jahr 2022 auf 0,6 Prozent Ende 2024. Der für die Arbeitsmarktintegration von Ukrainern initiierte „Job-Turbo“ ist aber offenbar nicht maßgeblich für die gute Entwicklung.
Wie das Institut der Bundesagentur für Arbeit erklärte, arbeiten viele Ukrainer und Ukrainerinnen, nämlich gut zwei Drittel, in kleinen und mittleren Betrieben mit 10 bis 249 Beschäftigten. Nur neun Prozent der Betriebe insgesamt kennen der Erhebung zufolge aber den „Job-Turbo“, der Unternehmen etwa durch Zuschüsse zu Sprachkursen bei der schnellen Beschäftigung von Kriegsflüchtlingen unterstützt. Insbesondere in kleineren Unternehmen ist die Initiative demnach oft noch unbekannt.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass es der Arbeitsmarktintegration von Ukrainerinnen und Ukrainern Fortschritte gebe. Zugleich warnt sie vor einer Verschlechterung, wenn die Koalition aus Union und SPD ihre Pläne umsetzt. Sie will Ukrainer in das System der Asylbewerberleistungen eingliedern statt sie wie bislang im System der Grundsicherung zu halten, das Zugang zu den Jobcentern gewährleistet.
Die Rahmenbedingungen zur Integration in Arbeit und Gesellschaft sollten sich nicht verschlechtern, heißt es im Fazit der Analyse: „Ansonsten bestünde die Gefahr, dass die positiven Entwicklungen der letzten Jahre einen Dämpfer bekommen.“