Berlin, Bogotá (epd). In Kolumbiens Hauptstadt Bogotá ist ein Attentat auf zwei venezolanische Exilaktivisten verübt worden. Laut der Zeitung „El Tiempo“ wurden Luis Alejandro Peche und Yendri Velásquez am Montagnachmittag (Ortszeit) beim Verlassen eines Cafés auf offener Straße aus einem vorbeifahrenden Autos angeschossen. Sie wurden demnach kurz darauf ins Krankenhaus gebracht und sind außer Lebensgefahr.
Die Hintergründe des Attentats sind bisher unklar. Der Polizei liegt laut „El Tiempo“ bisher kein eindeutiger Hinweis auf einen Auftragsmord vor. Man ermittle weiterhin in alle Richtungen. Die venezolanische Oppositionspolitikerin Maria Corina Machado, die in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wird, sprach von einer „Aggression gegen jegliche Menschenrechtsarbeit in der Region“. Beide Aktivisten würden von Venezuelas Machthaber Nicolás Maduro verfolgt, schrieb sie auf der Internetplattform X.
Die kolumbianische Ombudsstelle für Menschenrechte und Amnesty International forderten eine rasche Aufklärung und mehr Schutz für Menschenrechtsaktivisten, die in Kolumbien politisches Asyl suchen.
Kolumbiens Präsident Gustavo Petro äußerte sich zunächst nicht eindeutig. Auf X versprach er, dass in Kolumbien jede Person aus Venezuela „unabhängig ihrer politischen Ideen“ Asyl erhalte und die Polizei die Schutzmaßnahmen für „Menschenrechtsaktivisten aus jedem Land“ ausbauen werde. Allerdings erwähnte Petro auch Drogenbanden im Zusammenhang mit dem Attentat.
Die Aktivisten Peche und Velásquez sind 2024 nach der Wahl ins Nachbarland Kolumbien geflohen. In Venezuela hatte die Verfolgung der Opposition nach den Protesten gegen die Wahlfälschung stark zugenommen. Peche ist die Politikwissenschaftler, Velásquez setzt sich für die Rechte der LGBT-Gemeinschaft ein.