Obdachlose schlafen in Kirche

Obdachlose schlafen in Kirche

Frankfurt a.M. (epd). Die Weißfrauenkirche in Frankfurt am Main ist zur Übernachtungsstätte für obdachlose Menschen geworden. Länger als vier, fünf Tage habe es nicht gedauert, bis sich das zu Monatsbeginn gestartete Angebot etabliert habe, sagte Henning Funk, Leiter des Diakoniezentrums Weser5, am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das Diakoniezentrum hat die 45 Schlafplätze im Frankfurter Bahnhofsviertel eingerichtet, die bis Ende März für Männer bereitstehen.

Er gehe davon aus, dass Schlafplätze in der Kirche in Deutschland einmalig sind, sagte Markus Eisele, Diakoniepfarrer und Theologischer Geschäftsführer im Evangelischen Regionalverband Frankfurt und Offenbach. „Es ist unsere ureigenste Aufgabe, für Menschen ohne Obdach da zu sein“, betonte er.

Die Diakoniekirche wird für Kunst und für Kulturveranstaltungen, für Tagungen und auch für die diakonische Arbeit genutzt. Nachdem einige Monate Kultur im Vordergrund stand, ist die Kirche nun sechs Monate lang für Menschen reserviert, die kein Dach über dem Kopf haben. Die Männer schlafen auf Feldbetten, die an den langen Seiten des Kirchenschiffs aufgereiht sind. Im Kopfbereich sind sie durch Stellwände voneinander abgetrennt, damit ein wenig Privatsphäre entsteht.