Wirtschaftsinstitut: Anteil von Migranten bei Patenten wächst

Wirtschaftsinstitut: Anteil von Migranten bei Patenten wächst

Köln (epd). Jede siebte Erfindung in Deutschland geht nach einer neuen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (IW) auf Zuwanderer zurück. Im Jahr 2022 stammten demnach 14 Prozent der hierzulande angemeldeten Patente von Menschen mit ausländischen Wurzeln, wie das arbeitgebernahe Institut am Montag in Köln auf der Grundlage eigener Berechnungen mitteilte. Im Jahr 2000 habe der Anteil von Migrantinnen und Migranten erst bei 4,9 Prozent gelegen.

Mit jeweils knapp drei Prozent leisten der Untersuchung zufolge Erfinderinnen und Erfinder aus Ost- und Südosteuropa sowie dem südeuropäischen und lateinamerikanischen Sprachraum den größten Beitrag bei den Patentanmeldungen in Deutschland. Auf Platz drei folgten der arabische und der türkische Sprachraum mit rund zwei Prozent. Der Anteil aus dieser Region habe sich in den zurückliegenden 25 Jahren vervierfacht, erklärte das IW. Besonders stark sei das Wachstum bei den Patenten unter den Menschen mit indischer Herkunft: Ihre Anmeldungen seien mit 1,2 Prozent zwölfmal so hoch wie zur Jahrtausendwende.

Für ihre Untersuchung werteten die Forscher die Patent-Datenbank des Instituts der deutschen Wirtschaft aus. Für den Vergleich wurden die dort enthaltenen Vornamen sämtlicher Erfinderinnen und Erfinder seit 2000 einem von 24 Sprachräumen zugeordnet. So lasse sich „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ die Herkunftsregion der betreffenden Personen bestimmen, erklärte das Institut.