Salvador da Bahia (epd). Der chinesische Autohersteller BYD hat in Brasilien die größte Fabrik außerhalb Chinas eröffnet. Bei der Zeremonie am Donnerstag (Ortszeit) waren der brasilianische Präsident Luis Inácio da Silva, Vizepräsident Geraldo Alckmin und der BYD-Gründer und Vorstandschef Wang Chuanfu anwesend, wie das Nachrichtenportal UOL berichtete. In der Küstenstadt Camacari im Bundesstaat Bahia wird in einer 2023 von Ford übernommenen Fabrik das Elektromodell Dolphin Mini produziert.
Das Werk soll 20.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze schaffen und pro Jahr 600.000 Pkws herstellen, doppelt so viele wie ursprünglich geplant, hieß es. Auf einer Million Quadratmetern sind außer der Fertigungsanlage Forschungszentren, Labors für Motoren und andere Strukturen untergebracht. Von Camacari aus soll ganz Lateinamerika beliefert werden.
Die Werkseröffnung ist von Kontroversen begleitet: Bereits im Juli, als die Produktion inoffiziell anlief, hatten andere Autohersteller wie General Motors und Volkswagen gegen den Antrag von BYD auf Steuerleichterungen für die vor Ort montierten Modelle protestiert: Dadurch würde unlauterer Wettbewerb gefördert, kritisierten sie. Daraufhin beschränkte die brasilianische Regierung die Steuerbefreiung auf sechs Monate.
Am Tag der Eröffnung demonstrierten außerdem Fahrer von Autotransportern aus der Region, die bereits eine Woche vor dem Werk campiert hatten. Sie befürchten, vom Transport der BYD-Pkws ausgeschlossen zu werden.