Weihnachtsmarkt-Attentäter muss sich am Landgericht verantworten

Weihnachtsmarkt-Attentäter muss sich am Landgericht verantworten

Magdeburg (epd). Weihnachtsmarkt-Attentäter Taleb A. wird sich am Landgericht Magdeburg verantworten müssen. Wie ein Sprecher des Landgerichts am Montag in Magdeburg mitteilte, ergibt sich das aus einer Entscheidung des Generalbundesanwalts von Anfang Oktober, das Verfahren nicht zu übernehmen. Zuständig bleibe damit die 1. große Strafkammer (Schwurgericht) des Landgerichts Magdeburg. (AZ: 21 Ks 4/25 - 111 Js 9/24)

Dem 50-jährigen Mann aus Saudi-Arabien wird vorgeworfen, am 20. Dezember vergangenen Jahres insgesamt 344 Menschen geschädigt zu haben, als er ein Auto absichtlich in die Menschenmenge auf dem Alten Markt in Magdeburg gesteuert hatte. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft geht es dabei um vollendeten Mord an sechs Menschen, darunter ein neunjähriger Junge.

Wie der Sprecher des Magdeburger Landgerichts am Montag weiter mitteilte, wird das Gericht nach derzeitigem Stand frühestens am 13. Oktober über die Eröffnung des Verfahrens entscheiden. Termine für eine mögliche Hauptverhandlung seien ab dem 22. Oktober vorgesehen. Ob der Prozess aber tatsächlich am 22. Oktober startet, sei noch offen.

Mitte September hatte das Landgericht das Verfahren dem Generalbundesanwalt in Karlsruhe zur Prüfung der Übernahme vorgelegt. Dann hätte der Prozess statt vor dem Landgericht Magdeburg vor dem Oberlandesgericht Naumburg geführt werden müssen. Der Generalbundesanwalt entschied nun aber, das Verfahren nicht an sich zu ziehen. In Magdeburg wurde für den Prozess eine Leichtbauhalle errichtet, die vom Land eigens dafür angemietet wird und bereits 1,7 Millionen Euro Kosten verursacht hat.