Berlin, Essen (epd). Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat zur Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft aufgerufen. „Die Festnahme von mutmaßlichen Hamas-Terroristen in Berlin und der Anschlag auf die Synagoge in Manchester am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur zeigen uns, wie akut und konkret jüdisches Leben in Europa derzeit bedroht ist“, sagte Klein den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Freitag). „Fünf Jahre nach dem Terroranschlag zu Jom Kippur auf die Synagoge in Halle und zwei Jahre nach der barbarischen Attacke der Hamas auf Israel sehen wir nun erneut den eliminatorischen Hass, der von Antisemitismus ausgeht.“
Klein lobte die deutschen Sicherheitsbehörden. Es sei gut, wie rasch und professionell sie jüdisches Leben schützten. Der Staat könne aber mit seinen repressiven und präventiven Maßnahmen nicht allein wirkungsvoll gegen Antisemitismus vorgehen. „Wir sollten angesichts dieses grenzenlosen Hasses auch gesellschaftlich reagieren“, forderte der Antisemitismusbeauftragte. „Jüdisches Leben gehört in die Mitte der Gesellschaft und Zeichen der Solidarität gegenüber der jüdischen Community sind gerade jetzt besonders wichtig.“
Am Mittwoch hatte der Generalbundesanwalt drei mutmaßliche Mitglieder der Terrororganisation Hamas in Berlin festnehmen lassen. Ihnen wird vorgeworfen, Waffen für mögliche Anschläge auf jüdische und israelische Einrichtungen beschafft zu haben. Im englischen Manchester wurden am Donnerstag bei einem Angriff vor einer Synagoge zwei Menschen getötet und mehrere verletzt. Die Ermittler gehen von einem Terroranschlag aus. Der mutmaßliche Täter wurde von der Polizei erschossen.