Atomkraftgegner protestieren in Ahaus gegen Castor-Transporte

Atomkraftgegner protestieren in Ahaus gegen Castor-Transporte

Ahaus (epd). Atomkraftgegner rufen für kommenden Samstag zu einer Demonstration in Ahaus gegen die geplanten Castor-Transporte ins dortige Brennelemente-Zwischenlager auf. Beteiligt sind 41 Initiativen und Gruppen, darunter örtliche Kirchengemeinden, wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten. „Damit sind wir breit aufgestellt und rufen alle Menschen auf, in Ahaus ein deutliches Zeichen für mehr Verantwortung und Sicherheit in der Atommüll-Politik zu setzen“, sagte Burkhard Helling von der Bürgerinitiative (BI) Ahaus.

Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung hatte im August die Genehmigung der Castor-Transporte durch Nordrhein-Westfalen erteilt. Laut Bundesamt sollen 152 Behälter mit rund 300.000 Brennelementekugeln aus dem Forschungszentrum Jülich nach Ahaus im westlichen Münsterland gebracht werden. Die Beförderungsgenehmigungen sind bis Mitte 2027 gültig und können unverzüglich vollzogen werden.

Die Brennelementekugeln stammen aus dem 1988 stillgelegten Versuchsreaktor Jülich. Da eine ursprünglich geplante Wiederaufbereitung in der Pilotanlage „Jupiter“ in Jülich nicht möglich war, wurden sie in einem Zwischenlager auf dem Gelände des Forschungszentrums Jülich gelagert. Die Betriebserlaubnis für diese Lagerstätte lief Mitte 2013 aus. Seitdem wird nach einem anderen Lagerort gesucht.

Um den Transport des Atommülls nach Ahaus hatte es einen jahrelangen Rechtsstreit gegeben. Ende 2024 wies das Oberverwaltungsgericht NRW die Klagen der Stadt Ahaus und eines Bürgers gegen die Genehmigung zur Aufbewahrung der 152 Castoren im Zwischenlager Ahaus ab.