Studie: Mobbing unter Jugendlichen wird oft verschwiegen

Studie: Mobbing unter Jugendlichen wird oft verschwiegen

Bonn (epd). Einer Umfrage der Aktion Mensch zufolge ist Mobbing trotz weiter Verbreitung unter Jugendlichen tabubehaftet. Fast jeder zweite Jugendliche (46 Prozent) sei von Mobbing betroffen, doch nahezu 80 Prozent sprächen selten oder nie darüber, teilte die Aktion Mensch am Montag in Bonn mit. Für die repräsentative Studie der Organisation hatte das Unternehmen „(r)evolution“ Ende August fast 2.200 Jugendliche mit und ohne Behinderungen online befragt.

Demnach berichtete ein Drittel der Befragten davon, gleich mehrere Formen von Mobbing erlebt zu haben, die von verbalen Angriffen über soziale Ausgrenzung bis zu körperlicher Gewalt reichten. 91 Prozent der Betroffenen gaben die Schule als Ort der Vorfälle an. Besonders betroffen waren der Studie zufolge Jugendliche mit Behinderung. Von ihnen berichteten 75 Prozent über Mobbing-Erfahrungen.

Als Folgen von Mobbing berichteten die Befragten von Angst, Traurigkeit, Einsamkeit und dem Gefühl von Wertlosigkeit. Zudem sei die Gefahr einer „Mobbing-Spirale“ hoch, also von wiederkehrenden Angriffen, teilte die Aktion Mensch mit.

Aktion-Mensch-Sprecherin Christina Marx nannte die Ergebnisse der Umfrage alarmierend. „Sie machen unmissverständlich deutlich: Mobbing stellt ein massives gesellschaftliches Problem dar - eines, das viel zu oft im Verborgenen bleibt“, sagte Marx.