Saarbrücken (epd). Die mittlerweile 13. Ausgabe des deutsch-französischen Festivals Loostik für junges Publikum bietet vom 4. bis 9. November insgesamt zehn Produktionen im Saarland und Frankreich an. „Das Festival hat das Jugendalter erreicht“, sagte der französische Programmverantwortliche Grégory Cauvin am Freitag in Saarbrücken. Die Produktionen bewegen sich zwischen Tanz, Objekttheater, Performance, Zirkus, szenischer Lesung und einem Kino-Konzert. Sie richten sich primär an Kinder und Jugendliche zwischen 2 und 19 Jahren. Zum Rahmenprogramm gehören außerdem fünf Workshops und zwei Kinovorstellungen.
Die australische Gruppe „Gravity & Other Myths“ eröffnet das diesjährige Festival offiziell am 4. November mit ihrem Zirkusstück „Ten Thousand Hours“ im französischen Forbach. Das Stück beeindrucke visuell, lasse immer wieder kurz das Herz stillstehen und zeige, dass man zusammenarbeiten müsse, um etwas zu erreichen, erläuterte Cauvin.
Wieder dabei ist auch eine Kooperation zwischen dem deutsch-französischen Jugendliteraturpreis und dem Festival. Bei „LiteraTiV“ präsentieren laut der deutschen Programmverantwortlichen Judith Kriebel ein französischer Schauspieler und eine deutsche Schauspielerin eine szenische Lesung zweier für den Preis nominierter Bücher. Diese hätten zuvor junge Menschen aus der Region auswählen dürfen.
Kriebel unterstrich, dass in den kommenden Jahren der Bereich der Partizipation und der Teilhabe noch stärker ausgebaut werden solle. Langfristig sollten junge Menschen irgendwann selbst Programmelemente des Festivals gestalten. Ein weiteres Beispiel ist „Schulbesuch Europa“ vom Rimini Protokoll. Es sei eine Weiterentwicklung des beim deutsch-französischen Festivals Perspectives gelaufenen „Hausbesuch Europa“ in Privatwohnungen. In diesem Fall könnten 15 Schülerinnen und Schüler in einem Klassenzimmer spielerisch der Frage nachgehen, wie viel Europa in ihnen stecke.
Loostik wurde 2013 beim gemeinsamen EU-Projekt ArtBrücken vom Forbacher Theater Le Carreau und der Stiftung für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit gegründet. Die Stücke kommen entweder ohne Sprache aus oder sind auf Deutsch und Französisch. Insgesamt rund 4.000 Zuschauerinnen und Zuschauer besuchten die Ausgabe 2024.