Früherer EKD-Ratsvorsitzender Kock in Trauerfeier gewürdigt

Früherer EKD-Ratsvorsitzender Kock in Trauerfeier gewürdigt

Köln (epd). Mit einer Trauerfeier haben Vertreter von Kirche und Gesellschaft am Freitag in Köln Abschied vom früheren Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und rheinischen Präses Manfred Kock genommen. Er war am 11. September im Alter von 88 Jahren gestorben. In dem Gottesdienst in der Kölner Trinitatiskirche würdigten Redner Kocks vielfältiges Engagement in Kirche und Welt, das sich aus einem tiefen Glauben gespeist habe.

Für Kock habe Glaube bedeutet, aus der Geborgenheit in Gott heraus die Welt in den Blick zu nehmen und Verantwortung zu tragen, sagte Nikolaus Schneider, der nach Kock ebenfalls rheinischer Präses und EKD-Ratsvorsitzender war, in seiner Predigt. Kock seien „viele Ansätze gelungen, die Zeichen der Liebe, des Friedens und der Gerechtigkeit erkennbar und erfahrbar machten“. Eine realistische und schonungslose Sicht auf die Welt habe er mit einem „widerständigen Gottvertrauen“ verbunden und die eigene Zeit und die eigenen Hände in den Dienst für andere Menschen und für seine Kirche gestellt.

Der amtierende rheinische Präses Thorsten Latzel würdigte Kock als Brückenbauer, Seelsorger und „Ökumeniker des Herzens“. Als ein Mensch des Dialogs habe er gut zuhören können, sei „ethisch klar und unbeirrt konstruktiv“ gewesen und habe sich auch in kritischen Zeiten nicht aus der Ruhe bringen lassen. Der christliche Glaube habe seine „Haltung unbedingter Mitmenschlichkeit“ genährt, in der ihn das Leid anderer immer berührt habe.

Kock stand von 1997 bis 2003 an der Spitze der rheinischen Landeskirche und der EKD. In Köln war er Jugend- und Gemeindepfarrer, später Superintendent und ab 1988 Stadtsuperintendent. Er galt in seinen Spitzenämtern als ausgleichender Moderator und stand für eine gesellschaftlich und politisch engagierte Kirche, die sich öffentlich zu aktuellen Fragen äußert.