Washington (epd). In den USA haben Justizbehörden am Donnerstag (Ortszeit) zwei Todesurteile vollstreckt. Somit wurden im laufenden Jahr 33 Menschen hingerichtet, 8 mehr als im gesamten Jahr 2024. Nach Angaben des unabhängigen Todesstrafen-Informationszentrums sind für die kommenden drei Monate neun weitere Hinrichtungen vorgesehen.
Der Zeitung „USA Today“ zufolge wurde der 50-jährige Geoffrey West per Stickstoffgas getötet. Die Hinrichtung erregte Aufsehen, weil sich der Sohn der 1997 bei einem Raubüberfall auf eine Tankstelle erschossenen Margaret Berry aus Glaubensgründen nachdrücklich gegen Wests Hinrichtung ausgesprochen hatte. Die Exekution werde sein Leid vermehren, schrieb der zur Mordzeit elfjährige William Berry in der Zeitung „Alabama Reflector“. Er glaube an Jesu Worte in der Bergpredigt und an die Kraft des Verzeihens.
Töten mit Stickstoff ist eine umstrittene Hinrichtungsmethode, die bisher nur in zwei US-Bundesstaaten zum Einsatz gekommen ist, außer in Alabama auch in Louisiana. Bei der Hinrichtung wird der mit einer Maske auf einer Trage gefesselte Verurteilte gezwungen, Stickstoff einzuatmen. Der Tod tritt durch Sauerstoffmangel ein.
Im Gefängnis von Huntsville in Texas töteten Henker den zur Tatzeit im Jahr 2008 18 Jahre alten Blaine Milam. Laut Urteil ermordete Miliam zusammen mit seiner damaligen Freundin Jesseca Carson deren 13 Monate alte Tochter Amora Carson. Wie die Zeitung „Texas Tribune“ berichtete, wurde die Leiche des Babys mit menschlichen Bisswunden aufgefunden. Die beiden hätten gegenüber der Polizei von einem „Exorzismus“ gesprochen.
Jesseca Carson wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Milams Hinrichtung wurde per Giftspritze vollstreckt.