Nairobi, Lilongwe (epd). In Malawi hat Ex-Präsident Peter Mutharika die Wahl für das höchste Staatsamt gewonnen. Wie die Wahlbehörde am Mittwochabend erklärte, siegte Mutharika mit 56 Prozent der Stimmen, sein Gegner und derzeitiger Staatschef Lazarus Chakwera holte demnach 33 Prozent. Noch vor Bekanntgabe der offiziellen Ergebnisse gestand Chakwera seine Niederlage bei der Abstimmung vom 16. September ein und gratulierte seinem Opponenten zum Sieg. Mutharika hat das kleine südostafrikanische Land schon von 2014 bis 2020 als Präsident regiert.
Im Schatten einer Wirtschaftskrise war der Wahlkampf in den vergangenen Wochen von Bildungs- und Jugendthemen bestimmt. Das Durchschnittsalter in Malawi liegt bei 18 Jahren - Mutharika ist 85 Jahre alt, Chakwera 70. Insgesamt hatten rund 65 Prozent der sieben Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.
Bereits im Laufe der Woche war aus den Veröffentlichungen der Wahlkommission ein deutlicher Vorsprung Mutharikas deutlich geworden. Chakweras Popularität war stark eingebrochen, da es während seiner Amtszeit eine extreme Inflation gab, deren Folgen weiter zu spüren sind, beispielsweise an einer Benzinpreiskrise. Sein Eingestehen einer Wahlniederlage werteten viele als Zeichen der demokratischen Konsolidierung des Landes.
Chakwera war ursprünglich Theologe und leitete eine Universität für angehende Pfarrerinnen und Pfarrer, bevor er 2013 überraschend den Vorsitz der größten Oppositionspartei übernahm und ein Parlamentsmandat holte. Mutharika hingegen ist Anwalt und stammt aus einer Politikerfamilie. Vor ihm war bereits sein Bruder Bingu wa Mutharika Präsident von Malawi. Die Eltern waren in der britischen Kolonialzeit Lehrkräfte an Missionsschulen.