Frankfurt, Quito (epd). In Ecuador hat ein Generalstreik des Dachverbands der Indigenen-Organisationen (CONAIE) am Montag (Ortszeit) Teile des Nordens des Landes lahmgelegt. Nach einem Bericht des Radiosenders Pichincha blockierten Demonstrierende mehrere Verbindungsstraßen. Der Fernbusverkehr von der Hauptstadt Quito in die nördlichen Provinzen sei eingestellt worden. Die Regierung von Präsident Daniel Noboa habe Militär eingesetzt und eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Dabei sei es zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Protestierenden gekommen.
In einer Videobotschaft verteidigte CONAIE-Präsident Marlon Richard den Streikaufruf. Die Regierung habe die Organisation mit dem Streichen von Treibstoffsubventionen sowie der Krise im Gesundheits- und Bildungswesen zu diesem Schritt gezwungen, sagte er. „Die Antwort auf unsere Forderungen darf nicht nur Repression sein“, sagte Richard. Die CONAIE wirft den Behörden willkürliche Festnahmen sowie den Einsatz scharfer Munition gegen Demonstrierende vor. Präsident Noboa äußerte sich unbeeindruckt. „Wir kämpfen gegen jene, die das Land destabilisieren wollen. Wir werden keinen Millimeter zurückweichen“, zitierte ihn die Zeitung „Primicias“.
Noboa, der seit 2023 im Amt ist, versucht derzeit, seine Befugnisse über eine Verfassungsänderung auszuweiten. Die Opposition und insbesondere die in ländlichen Regionen starke CONAIE werfen ihm einen autoritären Führungsstil vor. Die Indigenen-Organisation kündigte an, den Generalstreik in den kommenden Tagen fortzusetzen.