Genf (epd). Der Lutherische Weltbund (LWB) hat mit Blick auf die Angriffe des israelischen Militärs auf Gaza-Stadt seine große Sorge um die Zivilbevölkerung geäußert. Wie der weltweite kirchliche Dachverband am Mittwoch in Genf mitteilte, befinden sich unter den Vertriebenen auch Mitarbeiter des LWB und Kollegen aus dem Al-Ahli-Krankenhaus. Es gilt als das einzige christlich geführte Hospital im Gaza-Streifen. Träger ist die anglikanische Diözese von Jerusalem. Bereits mehrfach in diesem Jahr sollen bei Luftangriffen zahlreiche Gebäude beschädigt worden sein, darunter die Notaufnahme, die Apotheke und das genetische Labor.
Die Intensivierung der Angriffe und das Vordringen in dicht besiedelte Gebiete setzten die ohnehin schon gefährdeten Zivilisten einem beispiellosen Risiko aus, erklärte der LWB: „Es ist erschreckend mit anzusehen, wie Hunderttausende Menschen aus Gaza-Stadt vertrieben werden, ohne einen Ort, an dem sie Schutz finden können, und ohne Zugang zu lebensnotwendigen Gütern.“ Trotz wiederholter Warnungen der Vereinten Nationen und anderer internationaler Organisationen ignoriere die israelische Regierung die Appelle zum Schutz der Zivilbevölkerung. Der 1947 gegründete Lutherische Weltbund (LWB) ist der Dachverband von 154 Mitgliedskirchen, die mehr als 78 Millionen Menschen vertreten.