Kritik an tödlicher Gewalt von Islamisten in Burkina Faso

Kritik an tödlicher Gewalt von Islamisten in Burkina Faso

Frankfurt am Main, Nairobi (epd). Bei mehreren Angriffen in Burkina Faso haben islamistische Milizen laut „Human Rights Watch“ (HRW) Dutzende Zivilistinnen und Zivilisten getötet. Die Attacken seien offenbar Kriegsverbrechen, kritisierte die Menschenrechtsorganisation am Montag in Kenias Hauptstadt Nairobi und forderte mehr Schutz für die Bevölkerung. HRW machte die mit Al-Kaida verbundene Gruppe JNIM sowie einen regionalen Ableger des „Islamischen Staates“ für die Gewalt verantwortlich.

JNIM habe im Mai und August bei zwei Angriffen im Norden Burkina Fasos mindestens 40 Menschen getötet, hieß es. Der „Islamische Staat - Sahel Provinz“ wiederum habe Ende Juli einen zivilen Konvoi mit Hilfsgütern attackiert und dabei mindestens neun Menschen getötet. Seit Beginn des Aufstands im Jahr 2016 hätten islamistische Gruppen wiederholt Zivilistinnen und Zivilisten angegriffen und Zehntausende gewaltsam vertrieben, kritisierte HRW.

In Burkina Faso hatte 2022 das Militär geputscht und die Machtübernahme unter anderem mit einer sich verschlechternden Sicherheitslage begründet. Allerdings dauern die Angriffe islamistischer Gruppen an. „Human Rights Watch“ warf der Regierung zudem vor, dass seit dem Putsch die Zivilbevölkerung auch bei Antiterroreinsätzen zunehmend ins Visier genommen werde.

Wie in Burkina Faso sind auch in den angrenzenden Sahelländern Mali und Niger islamistische Gruppen aktiv. Erst vergangene Woche hatte HRW eine Eskalation der Gewalt im Niger beklagt. Bei Angriffen des „Islamischen Staates - Sahel Provinz“ seien 127 Menschen getötet worden.