Bundesweiter Denkmaltag gefeiert

Bundesweiter Denkmaltag gefeiert
Mit bundesweit rund 6.000 geöffneten Denkmälern ist der Tag des Offenen Denkmals am Sonntag auf großes Interesse gestoßen. Bereits vor der zentralen Eröffnung in Gera bildeten sich dort lange Besucherschlangen.

Gera (epd). Der Tag des Offenen Denkmals 2025 ist bundesweit mit zahlreichen Veranstaltungen begangen worden. Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) betonte bei der zentralen Eröffnungsfeier in Gera am Sonntag, Denkmäler seien Ausdruck menschlicher Schöpferkraft und Stein gewordene Geschichte. Sie gäben Orientierung auch für die Zukunft, vermittelten Werte und machten die Baukultur für künftige Generationen erlebbar. Deshalb sei es eine gesellschaftliche und politische Pflicht, diese Zeugnisse zu erhalten.

Bundesweit sollten am Sonntag rund 6.000 denkmalgeschützte Gebäude in 2.300 Kommunen ihre Türen für interessierte Besucherinnen und Besucher öffnen. Thomas Skudelny, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), das Interesse am Denkmaltag sei in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Auch in diesem Jahr habe er von vielen Mitarbeitenden schon am Morgen des Eröffnungstags Meldungen über ein hohes Interesse an den Denkmälern und Veranstaltungen im gesamten Bundesgebiet erhalten.

In Gera bildeten sich laut Skudelny am Sonntag schon vor der zentralen Eröffnungsfeier lange Schlangen vor verschiedenen beteiligten Denkmälern. Gäste seien zum Teil aus Hamburg, Ulm und anderen weit entfernten Regionen angereist. Dieses Interesse an Denkmälern sei eine wichtige Unterstützung in dem Bestreben, der aktuell zu beobachtenden Aufweichung von Denkmalschutzgesetzen durch politische Entscheidungsträger Widerspruch entgegenzusetzen, sagte er. Immer häufiger stelle seine Stiftung fest, dass etwa aus finanziellen Gründen Denkmäler aufgegeben oder Genehmigungen für deren Abriss erteilt würden.

Thüringens Ministerpräsident Voigt betonte, das deutschlandweite Kulturfestival biete überall im Land die Chance, die architektonischen Reichtümer der Städte und Dörfer neu zu entdecken. Der Denkmaltag gelinge dank der unzähligen Menschen, die ihre Zeit und viel Herzblut für andere investierten.

Voigt erklärte mit Blick auf den zentralen Eröffnungsort, Gera biete ein beeindruckendes Panorama des baukulturellen Erbes. Die Stadt vereine historische Sakralbauten, Jugendstilvillen, Bauhaus und Ostmoderne. Insgesamt 48 Denkmäler präsentierten sich dort am Denkmaltag der Öffentlichkeit, darunter eine 1912 und 1913 erbaute Villa des belgischen Architekten Henry van de Velde (1863-1957), das einzige erhaltene Ensemble einer SED-Bezirksverwaltung und das 1981 in der DDR eröffnete Kulturzentrum der Stadt.

Der Kulturamtsleiter von Gera, Felix Eckerle, sagte dem epd, der Tag sei ein wichtiger Beitrag, um die Bedeutung der architektonischen Hinterlassenschaften aus der Zeit der DDR im Bewusstsein der Stadt zu verankern. Gerade die Führungen durch die Monumente der Ostmoderne seien besonders stark nachgefragt.