Alte Münchner Synagoge feiert Wiedereröffnung

Alte Münchner Synagoge feiert Wiedereröffnung

München (epd). Die alte Synagoge an der Münchner Reichenbachstraße wird an diesem Montag feierlich wiedereröffnet. Nach jahrelanger Restauration soll die Bauhaus-Synagoge wieder im Glanz von 1931 erstrahlen, als sie errichtet wurde. Zum Festakt am Montagabend werden Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) erwartet, zudem die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München (IKG), Charlotte Knobloch, der Pianist Igor Levit und der Architekten-Sohn Emanuel Meyerstein.

Die frühere Münchner Hauptsynagoge blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Architekt Gustav Meyerstein (1889-1975) gestaltete sie 1931 im Stil der Neuen Sachlichkeit in einem Hinterhof im Gärtnerplatzviertel. 1938 wurde sie von den Nationalsozialisten verwüstet, danach notdürftig wieder instand gesetzt. Ab 1947 diente sie den Jüdinnen und Juden der IKG als Hauptsynagoge und wurde zum Zentrum jüdisch-religiösen Lebens. Richtig saniert wurde das Haus nie, und als 2006 mit Ohel Jakob am St.-Jakobs-Platz die neue Münchner Hauptsynagoge eröffnete, verfiel es.

2013 gründete die Literaturwissenschaftlerin Rachel Salamander den Verein „Synagoge Reichenbachstraße“, um das Gebäude zu retten. Ihr Ziel war, jene „Farbmagie“ wiederherzustellen, in der Meyerstein es einst erstrahlen ließ. 2021 begannen die Bauarbeiten. Künftig sollen in der Synagoge Gottesdienste und religiöse Feste wie Hochzeiten oder Bar Mizwas stattfinden. Von den 12,6 Millionen Euro Baukosten tragen die Stadt München, der Freistaat Bayern und der Bund je 30 Prozent, die übrigen zehn Prozent bringt der Verein durch private Spenden auf.