Frankfurt a.M., Gera (epd). Am Tag des offenen Denkmals öffnen an diesem Sonntag bundesweit wieder rund 6.000 historische Gebäude, Kirchen, Industrie- oder Bodendenkmale ihre sonst häufig verschlossenen Türen. Mit rund 2.300 Städten und Gemeinden beteiligten sich in diesem Jahr nach Angaben der Veranstalter deutlich mehr Kommunen am Denkmalschutz-Tag, was auf einen verstärkten Bürgerwillen zum Erhalt historischer Denkmäler schließen lasse. Eröffnet wird der Tag unter dem Motto „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“ am Samstagabend mit einem Konzert im thüringischen Gera.
Bei der Veranstaltung sind ganz unterschiedliche Denkmäler zu besichtigen. Dazu gehören das Alte Krematorium Alsterdorf in Hamburg, der Bundesfinanzhof in München, das abgerissene Frauengefängnis Barnimstraße in Berlin, das Höchster Schloss in Frankfurt am Main oder die Ausgrabungen des mittelalterlichen jüdischen Viertels auf dem Kölner Rathausplatz, wo ein Museum entstehen soll. Häufig kombinierten die öffentlichen oder privaten Gastgeber die Präsentation der Denkmäler mit kostenlosen Veranstaltungen, hieß es.
Das Konzert zur bundesweiten Eröffnung stößt der Stadt Gera zufolge auf großes Zuschauerinteresse. Mehr als 90 Prozent der Karten für das Gastspiel des Bundesjazzorchesters seien bereits verkauft worden, sagte ein Sprecher am Freitag. Der große Saal im 1981 eröffneten Geraer Kultur- und Kongresszentrum biete mehr als 2500 Plätze. Die Erlöse des Abends sollten der anstehenden Sanierung des Hauses mit insgesamt 24.000 Quadratmetern Nutzfläche zugutekommen. Allein die Planungskosten beliefen sich auf 3,2 Millionen Euro. Der Denkmal-Tag leiste damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt dieses einmaligen Bauwerks und zur Pflege eines bedeutenden Teils der deutschen Kulturgeschichte.