Ex-Außenministerin Baerbock ist Präsidentin der UN-Vollversammlung

Ex-Außenministerin Baerbock ist Präsidentin der UN-Vollversammlung

New York, Genf (epd). Die frühere deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat ihr neues Amt als Präsidentin der Vollversammlung der Vereinten Nationen angetreten. Am Dienstag sprach sie die Eidesformel vor Delegationen der UN-Mitgliedsländer in der Vollversammlung in New York.

Danach nahm sie von ihrem Vorgänger Philémon Yang aus Kamerun symbolisch den Hammer zur Leitung der Sitzungen in Empfang. Baerbock ist die erste Frau aus Deutschland, die das weitgehend zeremonielle und protokollarische Amt ausübt. Als Vorsitzende muss die frühere deutsche Außenministerin die kommende Generaldebatte mit US-Präsident Donald Trump sowie weitere Sitzungen der 80. Vollversammlung vorbereiten und ihnen vorstehen. Der Job ist strikt auf ein Jahr begrenzt.

Die Vergütung Baerbocks entspricht der Besoldungsstufe B9. Die Bezahlung übernimmt das Auswärtige Amt, mit dem die Ex-Bundestagsabgeordnete einen Dienstvertrag geschlossen hat.

Baerbock hatte nach ihrer Wahl im Juni gesagt, dass sie als Präsidentin der UN-Vollversammlung die Perspektiven und Interessen der insgesamt 193 Mitgliedsländer beachten werde. Sie wolle die Prinzipien der UN-Charta verteidigen. Sie erklärte, dass die UN vor existenziellen Herausforderungen stünden. Die vielen Konflikte und die Finanzkürzungen stellten die Weltorganisation vor ernste Probleme.

Die Wahl der Grünen-Politikerin galt nach Absprachen zwischen den Hauptstädten als gesetzt, 167 Länder stimmten für sie. Sie war offiziell die einzige Kandidatin bei der Wahl. Eine bereits von der Bundesregierung vorgeschlagene Bewerberin aus dem Auswärtigen Amt, Helga Maria Schmid, kam nicht zum Zuge. Baerbock hatte sich als scheidende Außenministerin die Kandidatur für die Präsidentschaft der Vollversammlung gesichert.