Hannover (epd). Muttersein hat einer Studie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) zufolge erhebliche Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Frauen. „Mütter, die sich in ihrer Elternrolle weniger sicher fühlen, empfinden einen höheren mentalen Stresslevel“, teilte die wissenschaftliche Leiterin des Forschungsverbundes Familiengesundheit an der MHH, Claudia Kirsch, am Dienstag mit. Helfen könnten Müttern mit mentalen Problemen stationäre Mutter-Kind-Kuren.
„Mutter-Kind-Maßnahmen sind ein wichtiger Baustein bei der Behandlung psychisch belasteter oder erkrankter Mütter“, sagte Gesundheitswissenschaftlerin Kirsch. Vor allem Mütter mit einer eingeschränkten psychischen Funktionsfähigkeit berichteten auch ein halbes Jahr nach der Maßnahme noch von einer Linderung ihrer Beschwerden und einer gesteigerten Lebensqualität.
Insgesamt besteht laut MHH ein enger Zusammenhang zwischen der mentalen Gesundheit von Müttern, ihrem Verhältnis zwischen Berufs- und Privatleben sowie ihrer Zufriedenheit mit dem Familienleben und der Partnerschaft. Das Spektrum möglicher mentaler Störungen ist den Forschern zufolge breit. Besonders häufig treten bei Müttern Angststörungen und anhaltende, ausgeprägte Veränderungen der Stimmung und des Antriebs auf.
Der Datenanalyse liegt das deutschlandweite Beziehungs- und Familienpanel „pairfam“ zugrunde, aus dem für die Befragung rund 1.450 Mütter mit mindestens einem im Haushalt lebenden Kind herangezogen wurden. Kirsch betonte, dass ein vom Hausarzt attestierter Bedarf einer Mutter-Kind-Kur als Vorsorge- oder Rehabilitationsleistung von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werde.