Studie: Fast 1.800 Musikfestivals in Deutschland

Studie: Fast 1.800 Musikfestivals in Deutschland

Berlin (epd). Elektronische Musik ist einer Studie zufolge mit 42 Prozent die am häufigsten vertretene Musikrichtung bei deutschen Musikfestivals. Fast vier von fünf Festivals sind zudem nicht kommerziell ausgerichtet, wie eine am Dienstag in Berlin vorgestellte erste genreübergreifende Studie der deutschen Festivallandschaft zeigt. Die Initiative Musik, die Bundesstiftung LiveKultur und das Deutsche Musikinformationszentrum ermittelten für die Studie 1.764 Musikfestivals in Deutschland.

325 Festivals und damit knapp ein Fünftel fanden demnach in Nordrhein-Westfalen statt, gefolgt von Bayern (303). In den ostdeutschen Ländern (ohne Berlin) fanden 19 Prozent der Festivals statt. Den höchsten Anteil im Osten hatte Sachsen, wo sechs Prozent (113) aller deutschen Festivals stattfanden.

Knapp 70 Prozent der Veranstalter zeigten sich zuversichtlich, dass ihre Festivals auch in den nächsten Jahren noch stattfinden werden. Zehn Prozent stehen demnach vor dem Aus oder befürchten es.

Laut der Untersuchung spielt das Ehrenamt eine tragende Rolle. Vier von fünf Festivals setzten demnach auf freiwillige Kräfte. Zudem seien gerade für Klassikfestivals öffentliche Förderungen wichtig. Sie generierten 40 Prozent der Einnahmen. Bei der Popmusik seien hingegen der Ticketverkauf (39 Prozent) und das gastronomische Angebot (21 Prozent) die wichtigsten Einnahmequellen.

Die Studie soll laut den Initiatoren eine Forschungslücke schließen und die Vielfalt, Strukturen und Herausforderungen von deutschen Festivals zeigen. Sie wurde vom Institut für Demoskopie Allensbach 2024 durchgeführt.