Brüssel, Valletta (epd). Die Zahl der Asylanträge in der Europäischen Union ist im ersten Halbjahr 2025 deutlich zurückgegangen. Nach Angaben der EU-Asylagentur (EUAA) in Valletta wurden bis Ende Juni rund 399.000 Anträge registriert, ein Minus von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Erstmals seit Jahren war Deutschland nicht mehr das wichtigste Aufnahmeland. Frankreich (78.000 Anträge) und Spanien (77.000) lagen vor der Bundesrepublik (70.000). Dahinter folgten Italien (64.000) und Griechenland (27.000). Bezogen auf die Bevölkerung verzeichnete Griechenland die meisten Anträge - einen pro 380 Einwohner.
Als Hauptgrund für den Rückgang nennt die EUAA den Einbruch bei syrischen Anträgen: Deren Zahl fiel um zwei Drittel auf 25.000. Zugleich stieg die Zahl der Anträge von Venezolanern um fast ein Drittel auf 49.000. Fast alle von ihnen suchten Schutz in Spanien (93 Prozent).
Die zweitgrößte Gruppe stellten im ersten Halbjahr Afghanen (42.000), gefolgt von Bangladeschern (17.000), Türken (17.000) und Ukrainern (16.000). Nahezu die Hälfte der ukrainischen Anträge wurde in Frankreich gestellt, ein Drittel in Polen.
Die Anerkennungsquote sank auf 25 Prozent - den niedrigsten jemals verzeichneten Wert. Grund sei vor allem die Aussetzung der Verfahren für Syrer in vielen EU-Staaten. Dies sei, so die EUAA, ein statistischer Effekt und keine Verschärfung der Schutzkriterien.