Berlin (epd). Die Präsidentin des Deutschen Mieterbundes, Melanie Weber-Moritz, hat von der Politik größere Anstrengungen für bezahlbare Wohnungen gefordert. „Wohnen ist die soziale Krise unserer Zeit“, sagte Weber-Moritz der in Berlin erscheinenden „tageszeitung“ (Montag): „Der Staat muss im Sinne der Daseinsvorsorge endlich alle Mittel ergreifen und alle Hebel in Bewegung setzen, um sie zu lösen.“
Der Mieterbund fordere schon lange, Wohnen als Grundrecht ins Grundgesetz aufzunehmen, sagte die im Juni zur Präsidentin des Mieterbundes gewählte Weber-Moritz. „Eine Wohnung ist ein besonderes Gut, das nicht vergleichbar ist mit einem Auto oder einem anderen Gegenstand, den man konsumiert.“ Jeder Mensch brauche ein Zuhause, „und das muss besonders geschützt sein“.
Weber-Moritz betonte, „eine Verankerung im Grundgesetz würde nicht zwangsläufig alle Probleme auf dem Wohnungsmarkt lösen - das gilt auch für Zwangsräumungen“. Aber es würde das gesellschaftliche Bewusstsein stärken, „dass wir für den Schutz der Wohnung mehr tun müssen“.