Angelusgebet: Papst Leo XIV. hat erneut zum Frieden aufgerufen

Angelusgebet: Papst Leo XIV. hat erneut zum Frieden aufgerufen
Carlo Acutis und Pier Giorgio Frassati wurden heiliggesprochen
In seinem Angelusgebet hat Papst Leo die Regierenden dazu angehalten, die Kriege auf der Welt friedlich zu beenden. Zuvor hatte er am Sonntagvormittag die Italiener Carlo Acutis und Pier Giorgio Frassati heiliggesprochen.

Rom (epd). Papst Leo XIV. hat erneut die Staats- und Regierungschefs der Welt aufgefordert, sich für den Frieden einzusetzen, insbesondere im Nahen Osten und in der Ukraine, aber auch „in jedem anderen Land, das durch den Krieg mit Blut getränkt ist.“ Das sagte der Papst am Sonntag nach dem Angelusgebet auf dem Petersplatz. „An die Regierenden richte ich erneut die Aufforderung: Hört auf die Stimme des Gewissens“, sagte der Papst. Zuvor sprach er zwei Italiener heilig, die beide jung gestorben sind.

Die scheinbaren Siege, die mit Waffen errungen würden und Tod und Zerstörung säten, seien in Wirklichkeit Niederlagen und brächten niemals Frieden und Sicherheit. „Gott will keinen Krieg, Gott will Frieden“, rief Leo mit fester, lauter Stimme. Gott unterstütze diejenigen, die sich bemühten, aus der Spirale des Hasses auszubrechen und den Weg des Dialogs zu beschreiten.

Zuvor hatte Leo den als „Internet-Apostel“ verehrten Carlo Acutis heiliggesprochen. Dieser habe als Kind und Jugendlicher „ganz natürlich Gebet, Sport, Lernen und Nächstenliebe miteinander verbunden“, sagte der Papst in seiner Predigt während der Heiligen Messe, die auf dem Petersplatz in Rom gefeiert wurde. Laut Papst-Sprecher Matteo Bruni waren dazu mehr als 80.000 Gläubige auf den Platz gekommen.

Acutis war im Jahr 2006 im Alter von nur 15 Jahren an Leukämie gestorben. In seinen letzten Lebensjahren hatte er daran gearbeitet, die eucharistischen Wunder der katholischen Kirche über das Internet bekannter zu machen. Acutis ist der erste aus der Generation der Millennials, der heiliggesprochen wurde.

Über die vielen in der katholischen Kirche als heilig verehrten Männer und Frauen sagte der Papst, dass oft vergessen werde, dass auch für diese alles begann, als sie „noch jung, 'ja' zu Gott sagten und sich ihm ganz schenkten, ohne etwas für sich zurückzubehalten.“

Im Rahmen der Messe wurde am Sonntag auch der 1901 in Turin geborene Italiener Pier Giorgio Frassati heiliggesprochen. Der Sohn von Alfredo Frassati, der die italienische Tageszeitung „La Stampa“ gründete und als Diplomat unter anderem als Botschafter in Berlin tätig war, engagierte sich früh und ohne das Wissen seiner bürgerlichen Familie für Arme und Kranke. Er starb 1925 an Kinderlähmung.

Frassatis Leben sei auch heute noch wegweisend für die Spiritualität der Laien, würdigte der Papst den Heiligen. Für Frassati sei der Glaube keine private Angelegenheit gewesen, sondern er habe sich großzügig in der Gesellschaft engagiert, seinen Beitrag zum politischen Leben geleistet und sich leidenschaftlich dem Dienst an den Armen gewidmet.

„Heute blicken wir auf den heiligen Pier Giorgio Frassati und den heiligen Carlo Acutis: einen jungen Mann des frühen 20. Jahrhunderts und einen Teenager unserer Zeit, beide voller Liebe zu Jesus und bereit, alles für ihn zu geben“, sagte Papst Leo über die neuen Heiligen. Selbst als diese von Krankheiten heimgesucht wurden, habe dies sie nicht davon abgehalten, „Gott zu lieben, sich ihm darzubringen, ihn zu loben und für sich selbst und für alle zu beten.“

Acutis hätte eigentlich bereits am 27. April dieses Jahres heiliggesprochen werden sollen. Da Papst Franziskus aber nur wenige Tage zuvor am Ostermontag im Alter von 88 Jahren starb, musste der Termin verschoben werden: Eine Heiligsprechung kann nur durch einen Papst erfolgen.