Anti-Atomkraft-Initiativen demonstrieren in Jülich

Anti-Atomkraft-Initiativen demonstrieren in Jülich

Jülich (epd). Mit einer Mahnwache vor dem Forschungszentrum Jülich haben Anti-Atomkraft-Initiativen am Freitag gegen geplante Castor-Transporte nach Ahaus demonstriert. Anlass war die Teilnahme von Bundeskanzler Friedrich Merz und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (beide CDU) an der Einweihung des Superrechners „Jupiter“ in dem Forschungszentrum, wie Martina Haase vom Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte.

Das Aktionsbündnis fordert zusammen mit Initiativen aus dem Münsterland und dem Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) einen Verzicht auf die geplanten 152 Hochrisikotransporte von Atommüll aus Jülich ins Zwischenlager Ahaus. „Ohne vorherige Klärung der Endlagerfrage machen Atommülltransporte von A nach B keinen Sinn“, sagte Haase. Auch in Ahaus laufe die Lagergenehmigung 2036 aus.

Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung hatte im August die Genehmigung für die Castor-Transporte durch Nordrhein-Westfalen erteilt. Laut Bundesamt sollen 152 Behälter mit rund 300.000 Brennelementekugeln aus Jülich nach Ahaus im westlichen Münsterland gebracht werden. Im dortigen Zwischenlager sollen sie aufbewahrt werden, bis ein Endlager zur Verfügung steht. Die Beförderungsgenehmigungen sind bis Mitte 2027 gültig. Die Brennelementekugeln stammen aus dem 1988 stillgelegten Versuchsreaktor Jülich.