Denkmaltag öffnet bundesweit rund 6.000 historische Gebäude

Denkmaltag öffnet bundesweit rund 6.000 historische Gebäude
Der bundesweite Denkmaltag wird am 14. September in Gera eröffnet. Damit würdigt die ausrichtende Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Rolle der ostthüringischen Stadt als herausragender Ort der Ostmoderne. Erwartet werden mehrere Tausend Gäste.

Gera (epd). Zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals am 14. September werden bundesweit rund 6.000 historische Gebäude, Kirchen und Bodendenkmale ihre sonst häufig verschlossenen Türen öffnen. Beteiligt sind rund 2.300 Kommunen. Dies stelle einen deutlichen Anstieg gegenüber den Vorjahren dar und sei Ausdruck eines Bürgerwillens zur Bewahrung des baukulturellen Erbes in Deutschland, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalpflege, Steffen Skudelny, am Freitag in Gera.

Häufig kombinierten die öffentlichen oder privaten Gastgeber die Präsentation der Denkmäler mit kostenlosen Veranstaltungen. Sowohl die Zahl der geöffneten Gebäude als auch die Begleitangebote seien in den vergangenen Jahren stetig angewachsen. Für dieses Engagement zeigte sich Skudelny dankbar in Zeiten, in denen die politische Wertschätzung für Denkmalbelange schleichend abnehme. „An jedem Tag im Jahr verschwinden zwei Denkmäler in Deutschland“, kritisierte der Denkmalschützer.

Gera startet den Angaben zufolge in den Denkmaltag bereits am Abend des 12. Septembers mit einem Konzert im Kultur- und Kongresszentrum, einem 1981 eröffneten Monumentalbau der Ostmoderne. Am Denkmaltag, dem 14. September, öffnen neben 50 Denkmälern verschiedene Schaubaustellen im Stadtgebiet. Auf der Festwiese im Stadtzentrum sind Informationsstände, Konzerte und moderierte Diskussionsrunden geplant.

Skudelny betonte, Gera sei kein Ort, der einem sofort einfalle, wenn es um Städte mit reicher und außergewöhnlicher Denkmalsubstanz gehe. Doch insbesondere die ungewöhnliche Dichte von architektonisch herausragenden Bauten aus der DDR-Zeit mache Gera zu einer „überraschenden Denkmalhauptstadt“. Neben dem Kultur- und Kongresszentrum verfüge die Stadt beispielsweise über eine ehemalige SED-Bezirksverwaltung - ein bis hin zu den historischen Tapeten weitgehend im Original erhaltener Gebäudekomplex der 1970er Jahre. Dies sei deutschlandweit einmalig.

Oberbürgermeister Kurt Dannenberg (CDU) bezeichnete seine Stadt nicht nur wegen der zahlreich im Stadtbild präsenten Zeugnisse der Ostmoderne als geeigneten Ort für die Eröffnung eines bundesweiten Denkmaltages. So punkte die Stadt etwa auch mit der 1913/14 von dem belgischen Designer und Architekten Henry van de Velde (1863-1957) entworfenen Villa „Haus Schulenburg“ und einer der ungewöhnlichen Dichte an Villen aus dem 19. und 20. Jahrhundert.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist die größte private Initiative für die Denkmalpflege in Deutschland. Seit 1993 koordiniert sie jeweils zum zweiten Sonntag im September den bundesweiten Tag des offenen Denkmals. Der Aktionstag verzeichnet regelmäßig viele Millionen Besucherinnen und Besucher.