Erstmals Bundeswehr-Gelöbnis vor dem NRW-Landtag

Erstmals Bundeswehr-Gelöbnis vor dem NRW-Landtag

Düsseldorf (epd). Rund 420 Rekrutinnen und Rekruten der Bundeswehr haben am Donnerstag vor dem nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf ihr Gelöbnis abgelegt. „Die jungen Rekrutinnen und Rekruten treten ihren Dienst in einer sicherheitspolitisch besonders herausfordernden Zeit an“, sagte Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) in einer kurzen Rede. Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine seien Frieden, Demokratie und Freiheit auch in Europa nicht mehr selbstverständlich: „Unsere Werte müssen verteidigt werden.“

Normalerweise bekennen sich die Rekruten zum Ende der Grundausbildung in den Kasernen zum Grundgesetz und zu ihrem Dienst an den Menschen in Deutschland. Erstmals fand ein solches Gelöbnis nun vor dem Landtag statt. Vor dem Landtag waren für das Geböbnis Tribünen sowie ein Panzer und militärisches Gerät aufgebaut. Kritiker werfen dem Land vor, damit für den Dienst an der Waffe zu werben und Militarismus zu normalisieren. Laut Polizei waren zwei Proteste angekündigt. Bis zum frühen Nachmittag habe es aber keine Zwischenfälle gegeben, sagte ein Sprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Brigadegeneral Hans-Dieter Müller bezeichnete das Gelöbnis vor dem Landtag als historisch. Die jungen Rekrutinnen und Rekruten leisteten ihren Eid auf ausdrücklichen Wunsch der Politik vor dem Parlament als „Herzkammer“ der Demokratie. Das sei ein deutliches Bekenntnis, dass die Bundeswehr ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft habe.