Mine in Sambia: Menschenrechtler warnen vor giftigem Bleistaub

Mine in Sambia: Menschenrechtler warnen vor giftigem Bleistaub

Dakar, Johannesburg (epd). Aufgrund der Verseuchung mit Blei hat Human Rights Watch die Schließung und Sanierung einer Mine im Zentrum Sambias gefordert. Die südafrikanische Betreiberfirma trage dazu bei, dass hochgiftige Bleirückstände trotz massiver Gesundheitsrisiken in der Stadt Kabwe verbreitet würden, kritisierte die Menschenrechtsorganisation am Donnerstag in Johannesburg. Dabei sei Kabwe bereits jetzt einer der am schlimmsten mit Blei verschmutzten Orte weltweit.

Die Tochterfirma Enviro Processing Limited (EPL) des südafrikanischen Unternehmens Jubilee Metals Group habe zur Zinkgewinnung hochgiftige Abbauabfälle des sogenannten „Black Mountain“ an eine sambische und eine chinesische Firma weitergegeben, teilte HRW mit. Das Material stammt demnach aus Abraumhalden eines stillgelegten Bergwerks, die nie gesäubert wurden und seit Jahrzehnten für schwere Bleivergiftungen sorgen, insbesondere bei Kindern. Der Abtransport des Materials mit Lastwagen berge jedoch erhebliche Risiken, da sich der giftige Staub unkontrolliert verbreiten könne. Es sei dringend notwendig, alle Arbeiten auszusetzen und ein umfassendes Sanierungsprogramm in Kabwe zu starten.

Studien zufolge haben über 95 Prozent der Kinder dort erhöhte Bleigehalte im Blut, etwa die Hälfte sei dringend behandlungsbedürftig. Die hohe Belastung geht auf die Kontamination durch eine ehemalige Blei- und Zinkmine zurück, die während der britischen Kolonialzeit gegründet, 1994 geschlossen, doch nie saniert wurde. Die sambische Regierung hatte Ende August den Betrieb mehrerer chinesischer Verarbeitungsfirmen wegen Verstößen gegen Umweltauflagen verboten. Das südafrikanische Unternehmen sei davon jedoch nicht betroffen und arbeite weiter, kritisierte die Menschenrechtsorganisation. Das Unternehmen Jubilee Metals Group hat den Vorwurf zurückgewiesen, die Bleihalden zu verkaufen.